Buch- und Filmtipp: „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“

Buch- und Filmtipp: „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“

Wir möchten Ihnen helfen, etwas Abwechslung in den Alltag zu bringen, und stellen Ihnen deshalb ab und zu Bücher und Filme vor, die uns in der Redaktion überzeugt haben. Unser heutiger Buch- und Filmtipp: „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“ von Susann Pásztor.

 

Ein Schmetterling, der sich im Sonnenlicht auf einem Zeigefinger niedergelassen hat.
GettyImages/sarayut Thaneerat

Sterben. Tod. Das sind Tabuthemen. Susann Pásztor hat darüber einen Roman geschrieben, der 2022 für die ARD mit Iris Berben, Claude Heinrich und Godehard Giese verfilmt wurde.

Wie begegnet man einer krebskranken Frau, die höchstens noch ein halbes Jahr zu leben hat? Fred glaubt, es zu wissen. Er ist alleinerziehender Vater und hat sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden lassen, um seinem Leben mehr Sinn zu geben. Bei seinem ersten Einsatz möchte er alles richtig machen.

Karla plant einen würdevollen Abgang

Aber Karla, stark, eigensinnig und lebenserfahren, arrangiert sich schon selbst mit ihrem bevorstehenden Tod und möchte nur etwas menschliche Nähe – zu ihren Bedingungen. Nach einem Leben als Fotografin von Musikbands, voller Tourneen und Rock ’n‘ Roll hat sie keine Lust auf Sentimentalitäten. Sie will mit ihrem Schicksal allein bleiben und plant einen würdevollen Abgang. Die Hilfe des ehrenamtlichen Sterbehelfers Fred, der es immer gut meint, lehnt sie ab.

Freds zweite Chance

Als Freds Versuch, sie mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen, grandios scheitert, darf nur noch sein 13-jähriger Sohn Phil Karla besuchen, um ihre Konzertfotos zu archivieren. Dann trifft Hausmeister Klaffki in einer kritischen Situation die richtige Entscheidung – und verhilft Fred zu einer zweiten Chance.

Ein authentischer Einblick in die letzten Wochen vor dem Tod

Es ist kein Roman, der Angst vor dem Sterben macht. Es ist ein Buch, das einen sehr authentischen Einblick in die letzten Wochen vor dem Tod, aber auch in die Begleitung von Sterbenden gibt. Aus eigener Erfahrung als ehrenamtliche Sterbebegleiterin vermittelt Susann Pásztor anschauliche, gut beobachtete Eindrücke aller Beteiligten. Das macht die Geschichte nicht nur schwer und traurig, sondern zeigt auch, wie Sterbende in Würde gehen und vor allem ihre Entscheidungsfreiheit bis zum Ende zu behalten können.

Details zum Buch und Link zum Film

Der Roman „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“ ist im August 2018 im KiWi-Verlag erschienen und kostet als Taschenbuch 12,00 Euro.

ISBN: 978-3-462-05186-5

Link zum Film in der ARD-Mediathek:
https://www.daserste.de/unterhaltung/film/filme-im-ersten/videos/und-dann-steht-einer-auf-und-oeffnet-das-fenster-video-100.html

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